Amazon macht es möglich, eine Paket-Flut zu Weihnachten: über 15 Millionen Päckchen sind täglich unterwegs. Das kostet zu viel Geld, also gibt es eine neue Idee: wer sich in der Freizeit mit dem Auto ein Nebeneinkommen aufbauen will, der kann selber Pakete ausliefern. Amazon arbeitet angeblich an einer App, über die Privatpersonen sich als Lieferanten buchen lassen können. Der Dienst soll „On My Way“ heißen und die Lieferung über private Wege vermitteln.
„On My Way“ sind nicht nur Pakete, auch Menschen. Zu Fuß. Hier auf diesem Bild wurde eine Paket-Wand aufgebaut, um vor neugierigen Blicken zu schützen. In einer Notunterkunft gibt es einen einzigen Duschraum für 300 Menschen. Zwei Stunden am Tag ist er „nur für Frauen“ reserviert.
Eine Liebeserklärung von einem Jungen aus Syrien.
Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die gerade in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte.
Vor zwei Wochen:
Nach den verstörenden Anschlägen in Paris – zeitgleich ist ein guter Freund von uns gestorben – herrscht dort immer noch Ausnahmezustand. Trotz Klimagipfel sind Versammlungen und Demonstrationen verboten. Anstatt des Protestmarsches für den weltweiten Klimaschutz standen symbolisch tausende von Schuhe auf dem Place de la République. Ein eindrucksvolles Bild:
Vor 5 Jahren:
Ähnlich beeindruckt hat mich vor 5 Jahren eine Installation auf der OSTRALE O10 in Dresden von Eimutis Markunas aus Litauen. Füße und Schuhe scheinen eine ganz besondere Symbolsprache und Anziehungskraft zu haben. Erinnerungen an eigene Spuren und Wege.
In 150 Tagen -Der Countdown läuft:
In 150 Tagen ist meine nächste Ausstellungseröffnung in einem ehemaligen Bunker, heute ein Museum. Sie wird von "Spuren der Begegnung" handeln, die nicht nur ich in den letzten Monaten durch die Ankunft der vielen geflüchteter Menschen erlebt haben - und von der Zeit.
Vor 25 Jahren:
Vor 25 Jahren habe ich an demselben Ort – damals noch eine unbewohnte Ruine – Rauminstallationen aufgebaut und fotografiert. Ich tat das, um (O-Ton) „direkte Bezüge zu diesem besonderen Raum, zu einer verloren geglaubten Zeit, zu meiner eigenen Geschichte und zu meinem kulturellen Wurzeln zu finden“. Kreise schließen sich.
Vor 100 Jahren:
Heute feiern Deutschland und Afghanistan ihre 100-jährige Freundschaft. Seit dem ersten Weltkrieg steht unser gemeinsames Verhältnis im Zeichen von gegenseitiger von gegenseitiger Achtung und gemeinsamer Verantwortung für Frieden, Demokratie und Menschenrechte. (sagt das Auswärtige Amt). Afghanen sind die zweigrößte Gruppe unter den Flüchtlingen, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen.
Junger Mann aus Afghanistan, ca.25 Jahre alt: Freundschaft, Vaterlandsliebe
--- Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet, die gerade in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden. Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte. DANKE!
"Das Fußvolk entscheidet": wenn VIELE Menschen sich auf EINEN Weg machen, dann können sie in kürzester Zeit viel bewegen. Das haben wir 1989 zuletzt erlebt und merken es gerade heute wieder. Überall entsteht etwas Neues: neue Initiativen und Netzwerke, neue Gesetze, neue Containerstädte und neue Hilfsangebote.
Um eine Relation vom weltweiten GEHEN zu bekommen:
In Deutschland sollen in diesem Jahr 800.000 Menschen ankommen, viele zu Fuß.
Weltweit sind mehr als 14 Millionen Menschen auf der Flucht, auch zu Fuß.
Jährlich pilgern ca. 3 Millionen Menschen nach Mekka und
auf dem Jakobsweg in Spanien sind um die 250.000 Pilger unterwegs.
(Verkehrsforscher sprechen angesichts so hoher Zahlen von „gehenden Menschen“ auch vom „größten Fußgängerproblem der Welt“.)
Ich stell mir vor: überall in der Welt gehen Menschen. Gewohnte und ungewohnte Wege. Zuhause, im Alltag, im Urlaub, auf unbekannten Terrain. Viele von ihnen haben ein Handy dabei. Aus den unterschiedlichsten Orten auf der Welt nehmen sie für einige Sekunden ihren Weg auf – und schicken das Video mit einer Ortsangabe (und vielleicht einer kleinen Geschichte) hier her. Ich füge alles zu einem SELBER GEHEN-Film zusammen ...
Video.js | HTML5 Video Player
... und baue daraus eine SELBER GEHEN-Installation von gehenden Menschen
auf der ganzen Welt. Mit jps-Koordinaten, möglicherweise
mitgeschickten Geschichten, Geräuschen und Kartenmaterial ...
Ein Film für eine SELBER GEHEN-Installation sollte mindestens 2 Stunden lang sein, damit er wirkt.
Wenn jeder Beitrag/Aufnahme um die fünf Sekunden eingeblendet wird, dann bräuchte
ich mindesten 1440 Menschen, die mitmachen, weltweit.
Wie mache ich das? Wahrscheinlich erstmal auf facebook bekanntmachen, damit es viele Menschen lesen.
(Dazu müsste ich auf facebook sein...). Dann als Crowd-Funding-Projekt anmelden, damit es sich herumspricht und noch mehr Menschen Lust haben, dabei zu sein. Und einige nette
Geschenke fürs Mitmachen bräuchte ich natürlich auch.
Das ist doch ein Plan.
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eine schreiende Sonne mit weit aufgerissene Augen von einem Mädchen aus dem Irak
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Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die gerade in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte. DANKE!
Wir brauchen Gewohnheiten, um unseren Alltag zu bewältigen. Gäbe es keine Gewohnheiten, wäre das Leben sehr viel anstrengender. Zwischen 30 und 50 Prozent unseres täglichen Handelns werden durch Gewohnheiten bestimmt, Informationen ändern daran so gut wie nichts. Und jede Gewohnheit ist eine „kleine Sucht“.
Gewohnheiten können wie Kunstwerke aussehen und machen so mancher musealen Installation Konkurrenz.
Alltagskunst.
LAVRA - Portugiesischer Jakobsweg/ Fischerdorf
Textil-Biennale 2015 - Museum Rijswijk
Afghanistan - Frauen beim Einkauf
Zeit der neuen Gewohnheiten.
Gerade JETZT IM MOMENT werden viele Gewohnheiten geändert. Die vielen tausend geflüchteten Menschen, die heute hier ankommen, haben alle ihre Gewohnheiten hinter sich gelassen. Ihre Nachbarn, ihre Freizeit, ihre Gewürze und ihre Lieblingsbeschäftigungen.
Afghanistan - eine Familie - erhobene Hände
Die Menschen, die hier wohnen, müssen neue Gewohnheiten entwickeln, um für die Neuankömmlinge Hilfeangebote, Initiativen und Netzwerke ins Leben rufen. Menschen, die sich vorher nicht kannten, reden wieder miteinander und handeln gemeinsam. In einer Zeit, in der man sich lieber gegenseitig anschweigt, mit dem Handy spielt oder Zeitung liest ist das schon eine revolutionäre Veränderung.
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Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die gerade in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte. DANKE!
Einmal in der Woche etwas Ungewohntes tun – sich auf den Weg machen – ist Jogging für die Seele. Gewohnheiten hinter sich zu lassen und neues Terrain zu betreten ist anstrengend. Es erfordert die ganze Aufmerksamkeit, kann bedrohlich oder verunsichernd wirken.
Ich habe mich auf den Weg gemacht und für ein Wochenende neues Terrain betreten. Dort, wo zurzeit viele Menschen ankommen, komme auch ich an. Sehe und erlebe Menschen, die schon seit Wochen keine Gewohnheiten mehr haben, nur noch Ungewohntes tun und auf dem Weg sind.
Ankommen in einer Notunterkunft: Duschen nur für Frauen - Sichtschutz aus Pappkartons
Einen neuen Weg betreten, durch eine unbekannte Tür gehen, sich einer befremdlichen Situation stellen – das schult die Wahrnehmung. Die Sicht auf die Dinge verändert sich.
Syrisches Mädchen, ca. 5 Jahre alt - Hoffnung
Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal,
ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht
Christian Morgenstern
Tagebucheintrag Ich fahre mit dem Gefühl nach Hause, etwas gesehen zu haben, was normalerweise nicht gesehen wird. Etwas Unerhörtes gehört zu haben. In der Nacht wache ich auf, und die vielen Geschichten geistern in meinem Kopf herum.
Meine blog-Einträge werden jetzt mit Zeichnungen von Menschen aus
Notunterkünften in Hamburg begleitet.
Sie entstehen vor Zelt- und Containerdörfern auf "Tafeln der Begegnung". Während einer Kunst-Aktionen verwandeln sich vorbereitete Tafeln in eine lebendige, sich ständig verändernde Leinwand aus Geschichten, Wünschen und Hoffnungen. Sie vermitteln eine Ahnung davon, was die Menschen aus den Notunterkünften erlebt haben könnten, geben aber auch einen Eindruck
von den unterschiedlichen Bedingungen in den Unterkünften.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte.
DANKE!
Zwei Menschen, gesichtslos und ohne Arme, nur Beine und Füsse; ein Fuß „hängt fest“.
Viele Menschen sind gerne kreativ, solange sie nicht bewertet wird. Vielleicht kann man sogar behaupten, es gibt eine tiefe Sehnsucht nach Kreativität, die beinahe in jedem Menschen liegt. Oft braucht es nur einen passenden Ort und eine günstige Gelegenheit, um einfach loszulegen.
z. Bsp: Pilgerkreuze und Liebesschlösser
Die Telekom macht es möglich: sie eröffnet eine spektakuläre openair-Galerie, an der sich jeder beteiligen kann. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, um die unzähligen grauen Kästen der Telekom zu verschönern, bundesweit. Das Prozedere für alle Interessierte - Frauen, Männer, Kinder, Familien, Gruppen – ist ganz einfach. Es gibt dazu eine eigene www-seite, einen Flyer und eine e-mail-Adresse.
Ich habe mich auf den Weg gemacht, einige dieser grauen Kästen besucht und einen Entwurf gemacht. Mein Hang zu „maroden Geheimnissen“ drängelt sich dabei unversehens und wie immer in den Vordergrund:
Ein Telekom-Kasten wird zur Gruft.
Wochenspruch der AMEIZON-Hegerin
Kreativität
kann man nicht aufbrauchen. Je mehr man sich ihrer bedient, desto mehr hat
man.
Die besten Ideen kommen immer dann, wenn ich keine haben will, beim Nichtstun. Heute zum Beispiel: eigentlich wollte ich nichts tun, zumindest nichts Vernünftiges. Und plötzlich, wie von selbst, entstand der Anfang einer kleinen, feinen ameizon-COLLECTION.
Ameisen wissen das und legen sich bei jeder Gelegenheit auf ihre faule Haut. Wenn es nicht sein muss, können sie stunden- und tagelang regungslos verharren. Von wegen emsige Ameisen. Sie bewegen sich konsequent nur dann, wenn es etwas zu tun gibt. Und wenn sie etwas tun, dann kann es gigantische Ausmaße annehmen.
Die Muse braucht viel Zeit und Langeweile, um richtig zuküssen zu können.
Das passt ins Sommerloch. PilgerInnen tun auch nichts anderes als pilgern. Nur Amazon ist fleißig.
Letzte Woche habe ich eine Zeltstadt für „Flüchtlinge“ besucht. Zeltstädte werden gerade überall in Hamburg errichtet, damit die vielen Menschen, die hier täglich ankommen, einen Platz zum Schlafen finden können. Die, die ich besucht habe, steht im Moorpark. Dort werden in den kommenden Monaten um die 500 Menschen ein vorläufiges zuhause finden.
Dabei konnte ich einen Blick ins Innere dieser Zelte erhaschen - was gar nicht so einfach ist, weil sie von einem blickdichten Zäunen umgeben sind. Stockbetten, eng nebeneinander, 16 Schlafplätze in einem Zelt. Von Privatleben keine Spur.
Das erinnerte mich an die teilweise sehr engen Unterkünfte auf dem Jakobsweg, in denen ich auf meiner Pilgerreise übernachtet habe. Auch da gab es keine Privatsphäre – aber PilgerInnen wollen es genauso und nicht anders.
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Zeltstädte und andere Notunterkünfte werden in Hamburg immer größer.
Die größten Flüchtlingslager dieser Welt gibt es allerdings nicht bei uns in Hamburg
oder in anderen reichen Großstädten, sondern in den ärmsten Ländern dieser Welt.
Ihre Namen klingen wie Geschichten aus 1001 Nacht: Zataari & Dadaab
Es sind gigantische Flüchtlingslager; Zelt- und Containermetropolen.
Zaatari ist in Jordanien nahe der syrischen Grenze. Dort leben heute über 85.000 Menschen
Dadaab liegt in Kenia und bietet Platz für fast 500.000 Flüchtlingen aus Somalia.
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Wieviel Privatsphäre braucht ein Mensch? Und wann stirbt die Hoffnung?
Manchmal brauche ich einen Wink mit dem Zaunpfahl, um in Bewegung zu kommen.
Wer braucht das nicht?
Mein letzter Wink mit dem Zaunpfahl war ein Bericht über den Kunstverein Hannover. In der gerade laufenden Ausstellung Mental Diary („heimliches Tagebuch“ - schöner Titel) zeigt er unter anderem Christiane Möbus. Sie fotografierte seit Jahren auf ihren Reisen ihre – ja genau – ihre Füße. Und genau diese Fotoserie ist jetzt unter dem Titel „gestiefelte Katze“ dort ausgestellt.
Was macht unsere AMEIZON_Aktion? FOOT_SHOOTING
Los geht`s mit einem wunderbarer Spaziergang von Anna:… ohne Worte … (ein Klick und der Film läuft)
Video.js | HTML5 Video Player
und einer assoziativen Weltkarte aus fotografischen Fußnoten*.
Vernetzen und Verweben - das geht auch mit Füssen.
18 Füße aus 7 Ländern.
Das ist ein guter Anfang für eine FOOT- MAPdeluxe.
(PS: * die Fotocollage enthält zwei Abbildungen von Christiane Möbius/ Kunstverein Hannover)
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Weitersagen! Mitmachen … denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...
Viele Menschen können viel bewegen. Dazu braucht es gar nicht viel. Es genügt oftmals nur eine kleine Geste, eine Handbewegung, einen Fingerzeig, ein Fußabdruck. Aber diese kleinen Gesten - von vielen gemacht - können im wahrsten Sinne des Wortes Zäune zum Einstürzen bringen.
Wie in Paris: fast eine Million Vorhängeschlösser mit einem Gesamtgewicht von 45 Tonnen haben Liebespaare im Laufe der Jahre an (nicht nur) das Geländer der Pariser Fußgängerbrücke Pont des Arts gehängt. Letztes Jahr ist das Gelände unter dem Gewicht der Liebesbeweise eingestürzt.
Auf dem Jakobsweg gibt eine absolut beeindruckende Etappe, die an einer Autobahn entlangführt. Über viele Kilometer hinweg ist der Weg mit einem Maschendrahtzaun abgesperrt, Diesen Zaun schmücken tausende von Kreuzen, die die Pilger hinterlassen haben. Alle unterschiedlich, alle einzigartig. Ein Weg der Zeichen.
Was braucht es, damit viele Menschen an einem Strang ziehen und dadurch
mit nur kleinen einzigartigen Gesten viel bewegen können?
Eine geschenkte Sekunde – ein neuer Anfang:
Am 30. Juni (also heute) dauert der Tag nicht 86.400 Sekunden wie sonst, sondern 86.401 Sekunden. Heute Nacht bekommen die Welt und wir eine Sekunde geschenkt – vom Internationalen Dienst für Erdrotation und Referenzsysteme.
Den gibt es wirklich, schon seit 1899 – und seine Aufgabe ist es, die „Weltzeit zu koordinieren, um eine möglichst exakte Überreinstimmung mit der Sonnenzeit zu halten“. Er sitzt dort, wo das Geld sitzt: in Frankfurt - denn Zeit ist Geld.
Genau in diese geschenkte Sekunde fällt ein neuer Anfang:
Ein neuer blog entsteht. Noch mit einem etwas sperrigen Namen,
aber das wird sich ändern. Handeln wird der blog von einer
neuen Flüchtlingsunterkunft in Poppenbüttel,
die hier in meiner unmittelbaren Nachbarschaft in Planung ist und dem Gerücht nach auch gebaut werden soll. Ich werde regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen berichten – und darüber hinaus kreative Aktionen und kulturelle Begegnungsprojekte
ins Leben rufen.
Dafür brauche ich jede Menge Glück und viel Unterstützung, Tipps und Anregungen von Euch.
Weitersagen! Mitmachen … denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...
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PS: das AMEIZON-project geht weiter und geht der Frage nach, was Amazon mit der nächsten Schaltsekunde machen wird. Wie teuer ist eine Weltsekunde? Oder: Die neue Angst vor der Sekunde zuviel.
Direkt neben dem Moulin Rouge und der wunderbaren Sacre Coeur gibt es einen faszinierenden Friedhof,
der Cimetiere de Montmartre mit 20.000 Gräbern und unzähligen streunenden Katzen.
Eine "Stadt der Toten" direkt neben der "Stadt der Touristen und Vergnügungssuchenden".
So schön kann Vergänglichkeit sein. Maroder Verfall – Vanitas.
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Auf dem Jakobsweg in Nordspanien gibt es auch eine "Stadt der Toten". CIRUENA, the death city.
Eine vollkommen ausgestorbene Stadt, in der sogar die Kirche zerfällt – mit Hausnummern.
Auf meiner Pilgerreise habe ich dort vor ziemlich genau einem Jahr übernachtet. Alleine in einer Herberge, denn niemand wollte dort gerne bleiben. In meinem Tagebuch steht dazu:
„… ich gehe in die alteingesessene Herberge. Die gefällt mir, bin aber auch hier ganz alleine. Merkwürdige Situation – ein Ort, an dem keiner bleiben will. Aber mein Körper gibt die Orte vor, an denen ich bleibe. Er braucht Zeit zur Regeneration (nach 26 km Wanderung mit Gepäck). Und ich muss das Gespür dafür haben, was er braucht und was nicht. Body is Boss….“
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Heute begleite ich (als Sterbebegleiterin) eine Frau, die seit Monaten nichts mehr gegessen hat. Sie wird künstlich ernährt, künstlich beatmet, kann nicht mehr sprechen, selten schreiben, wenig sehen und schlecht hören. Sitzt im Rollstuhl und kann sich kaum noch bewegen. Dort ist der Tod nicht schön.
Was ich dort mache? Wir „unterhalten“ uns – ein Gespräch irgendwo zwischen Lippenlesen, buchstabieren, halben Sätzen, Fingerzeigen und raten.
Mein lieber Freund E. hat mir eine wunderbare Mail mit dem Titel Ameisenherz geschickt:
Liebe Uli, am Dienstag nach Pfingsten habe ich morgens um 05:00h auf dem Weg vom Hauptbahnhof nach Hause herausgefunden, dass Ameisen leicht angetrocknete Ketchup-Herzen bei beginnendem Sonnenaufgang besonders lieben - vorausgesetzt, dass die anderen Gäste schon gegangen sind. Herzliche Grüsse, E.
DANKE!
Hier kommt die Bastelanleitung für Ameisenherzen. Man braucht dazu:
Viel Spaß beim Selbermachen!
Wochenspruch der Königin
Man hat nur Angst, wenn man mit sich selber nicht einig ist.
Gestern habe ich im Radio einen sehr inspirierenden Beitrag gehört. Dieser Beitrag handelte von LIBERLAND, dem neu gegründeten und jüngsten Staat in Europa. LIBERLAND liegt zwischen Kroatien und Serbien, hat einen eigenen Präsidenten, eine eigene Verfassung, ein eigenes Motto, eine eigene Flagge und 330.000 Menschen, die dort gerne leben möchten. ---:::--- link: LIBERLAND
LIBERLAND
ist eine Mikronation – und davon gibt es so einige auf der Welt.
Eine kleine Auswahl:
Fürstentum SEALAND 550 Quadratmeter in der Nordsee knapp zehn Kilometer vor der Küste von Suffolk in England: ---:::--- link: SEALAND
Republik KUGELMUGEL,
ein Kugelstaat im Wiener Prater: ---:::--- link: KUGELMUGEL
Jeder, der möchte, kann seine eigene Mikronation gründen.
PRIME AIR:Amazon macht es möglich. Letzten Samstag hat Amazon einen Patentantrag eingereicht. In diesem Patentantrag beschreibt Amazon eine Lieferdrohne, die selbstständig Waren ausliefern kann. Damit will Amazon seine Auslieferungen unabhängig von streikenden Arbeitern Menschen machen. (Danke an S.)
Andere wollen das nicht. Gesehen in Frankfurt. (Danke an M.)
Der Drohn ist ein Lebewesen, das in einer einzigen Handlung seine komplette Energie buchstäblich verschleudert und sein gesamtes Potential erfüllt.Seine Lebensaufgabe besteht darin, auf Hochzeitsflug zu gehen und die Ameisen-Königin zu begatten - danach wird er aus dem Nest vertrieben und verhungert.
Gestern haben ich zwei Jugendliche aus Afghanistan getroffen. Sie haben mir auf meine Bitte hin und etwas erstaunt drei Wörter aus ihrer Heimat geschenkt:
Über das Wochenende war ich in Nabburg. Das ist im tiefsten Bayern. Gemeinsam mit sehr netten Spezialisten – Fledermausspezialisten, Bienenspezialisten, Schneckenspezialisten – habe ich einen Ameisenhegelehrgang besucht. Ja, so etwas gibt es. In Bayern. Wir haben drei Tage lang Waldameisenhügel gesucht, Nester gerettet und umgesetzt.
Alles mit der Hand natürlich.
Den Ameisen gefiel das nicht, und manchmal standen wir in einer Wolke von Ameisensäure.
Dabei habe ich zwei Dinge gelernt.
1. Zum Teilen geboren:
Ameisen haben einen Sozialmagen. Was ist das? Bisher kannte ich nur den Sozialstaat und den Sozialarbeiter. Einen Sozialmagen zu besitzen heißt, dass geteilt werden MUSS. Sonst bekommt sie selber NICHTS. Wenn also eine Ameise Futter holt, so gelangt das zuerst in ihren Sozialmagen. Erst, wenn sie genug von diesem Futter abgegeben hat, öffnet sich ihr eigener Magen, sodass sie selber etwas zu essen bekommen kann.
Ist keiner zum Teilen da, verhungert die Ameise - auch, wenn sie von Delikatessen umgeben ist.
2. Amazonenameisen
Es gibt sie tatsächlich! Die Amazonenameisen. Und es sind die Schlimmsten von allen - der Schrecken der Ameisenwelt. Nach Wikipedia sind sie „obligatorische Sklavenjägerinnen“. Sie unternehmen großangelegte Raubzüge, in denen sie die Larven und Puppen anderer Ameisenstaaten aufstöbern und zum eigenen Nest transportieren. Dort wird das Diebesgut von „Sklavenameisen“ aufgezogen, sodass sie die Versorgung des ganzen Staates übernehmen können. Andere Ameisenarten sind wegen der Amazonenameise stark gefährdet.
Das macht nachdenklich.
Jetzt bin ich offiziell anerkannte „Stadt-Ameisenhegererin“
mit Ausweis und Stempel.
Berechtigt, Ameisenhaufen zu kartieren, zu markieren, umzusiedeln und Hinweisschilder aufzustellen.
Eigentlich wollte ich das Kapitel „SAMMELSURIUM“ erst einmal abschließen. Aber in der letzten Woche habe ich diesen Artikel gelesen – und da konnte ich einfach nicht widerstehen.
Das „Loki Schmidt Haus“ bereitet eine Sonderausstellung im Botanischen Garten vor. Sie wollen Bilder von dem sammeln, was Hamburger sammeln. Die eingereichten Bilder werden dann bewertet, katalogisiert und ausgestellt.
Jeder kann mitmachen!
Also los: Ich sammledie berühmten Tropfen auf dem heißen Stein, (Film los ---> Ton ab)
Video.js | HTML5 Video Player
und Füße.
Was sammelst du?
In mancher Bildersammlung ist der Eigentümer das einzige Original. (sagt Claude Villiers) ---
In manchen Ameisenstaaten ist die Königin das einzige Original. (sagt die Ameisen-Königin)
So ein Quatsch. (sagen die Arbeiterinnen)