Paris am letzten Wochenende:
Direkt neben dem Moulin Rouge und der wunderbaren Sacre Coeur gibt es einen faszinierenden Friedhof,
der Cimetiere de Montmartre mit 20.000 Gräbern und unzähligen streunenden Katzen.
Eine "Stadt der Toten" direkt neben der "Stadt der Touristen und Vergnügungssuchenden".
So schön kann Vergänglichkeit sein. Maroder Verfall – Vanitas.
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Auf dem Jakobsweg in Nordspanien gibt es auch eine "Stadt der Toten". CIRUENA, the death city.
Eine vollkommen ausgestorbene Stadt, in der sogar die Kirche zerfällt – mit Hausnummern.
Auf meiner Pilgerreise habe ich dort vor ziemlich genau einem Jahr übernachtet. Alleine in einer Herberge, denn niemand wollte dort gerne bleiben. In meinem Tagebuch steht dazu:
„… ich gehe in die alteingesessene Herberge. Die gefällt mir, bin aber auch hier ganz alleine. Merkwürdige Situation – ein Ort, an dem keiner bleiben will. Aber mein Körper gibt die Orte vor, an denen ich bleibe. Er braucht Zeit zur Regeneration (nach 26 km Wanderung mit Gepäck). Und ich muss das Gespür dafür haben, was er braucht und was nicht. Body is Boss….“
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Heute begleite ich (als Sterbebegleiterin) eine Frau, die seit Monaten nichts mehr gegessen hat. Sie wird künstlich ernährt, künstlich beatmet, kann nicht mehr sprechen, selten schreiben, wenig sehen und schlecht hören. Sitzt im Rollstuhl und kann sich kaum noch bewegen. Dort ist der Tod nicht schön.
Was ich dort mache? Wir „unterhalten“ uns – ein Gespräch irgendwo zwischen Lippenlesen, buchstabieren, halben Sätzen, Fingerzeigen und raten.
Was ich dort mache? Wir „unterhalten“ uns – ein Gespräch irgendwo zwischen Lippenlesen, buchstabieren, halben Sätzen, Fingerzeigen und raten.
Sie möchte leben – auch so.
Das öffnet große Räume zum Nachdenken.