Letzte Woche habe ich eine Zeltstadt für „Flüchtlinge“ besucht. Zeltstädte werden gerade überall in Hamburg errichtet, damit die vielen Menschen, die hier täglich ankommen, einen Platz zum Schlafen finden können. Die, die ich besucht habe, steht im Moorpark. Dort werden in den kommenden Monaten um die 500 Menschen ein vorläufiges zuhause finden.
Dabei konnte ich einen Blick ins Innere dieser Zelte erhaschen - was gar nicht so einfach ist, weil sie von einem blickdichten Zäunen umgeben sind. Stockbetten, eng nebeneinander, 16 Schlafplätze in einem Zelt. Von Privatleben keine Spur.
Das erinnerte mich an die teilweise sehr engen Unterkünfte auf dem Jakobsweg, in denen ich auf meiner Pilgerreise übernachtet habe. Auch da gab es keine Privatsphäre – aber PilgerInnen wollen es genauso und nicht anders.
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Zeltstädte und andere Notunterkünfte werden in Hamburg immer größer.
Die größten Flüchtlingslager dieser Welt gibt es allerdings nicht bei uns in Hamburg
oder in anderen reichen Großstädten, sondern in den ärmsten Ländern dieser Welt.
Ihre Namen klingen wie Geschichten aus 1001 Nacht: Zataari & Dadaab
Es sind gigantische Flüchtlingslager; Zelt- und Containermetropolen.
Zaatari ist in Jordanien nahe der syrischen Grenze. Dort leben heute über 85.000 Menschen
Dadaab liegt in Kenia und bietet Platz für fast 500.000 Flüchtlingen aus Somalia.
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Wieviel Privatsphäre braucht ein Mensch? Und wann stirbt die Hoffnung?
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Wer in Zelten leben kann, steht sich am besten.
Johann Wolfgang von Goethe
Was Goethe damit gemeint haben könnte?