Eine gute Idee ist Gold wert – aber wann ist eine Idee gut? Und wer bestimmt das?
Ideen- und Inspirationsquellen scheinen von einem großen Geheimnis umgeben zu sein. Früher wurde man von der Muse geküsst, wenn etwas besonders gut gelang. Heute gibt es eine „Kreativitätsszene“, die händeringend nach guten Ideen sucht - um wettbewerbsfähig und konkurrenzlos zu bleiben. Mit teuren Seminaren und Trainingsprogrammen sollen Ideen auf Knopfdruck produziert werden, die noch besser, noch effektiver, noch wirtschaftlicher, noch erfolgreicher sind. Am besten viral. Trotzdem gibt es Schreibblockaden und leere Köpfe. Das macht auch vor der Kunst nicht Halt. Sind Wettbewerbsstrategien und der damit einhergehende Perfektionismus Kreativitätskiller?
Auf der anderen Seite wächst gerade jetzt im Moment eine Do-it-yourself-Bewegung aus dem Boden, die mit kreativen Ideen nur so um sich wirft. Eine schöner wie die andere. Auf DaWanda, Pinterest & Co zeigen viele tausend Menschen weltweit ihre selbst gestalteten Objekte. Die DIY-Portale wachsen stündlich an und gleichen einer kunterbunten Ideenlandschaft. Antriebsfeder ist eine neue Lust auf selbstgestaltete Unikate, mit viel Liebe zum Detail und ohne Perfektionismus und Zeitdruck im Nacken.
Warum besitzt das vermeintlich Unperfekte so einen unnachahmlichen Charme? In Japan gibt es ein Wort dafür: Wabi-Sabi – von der Schönheit des Unvollkommenen. Wabi-Sabi kennt den Ausdruck für „wertvoll“ nicht. Alles erhält erst dadurch seinen Wert, dass wir es lieben. Nicht etwas das Perfekte verdient unsere Liebe, sondern eben gerade das Unperfekte mit all seinen Makeln. Sie zeigen die Spuren der Zeit, geben Raum für Fantasie und erschaffen das wahrhaft Einzigartige.
Mein Trainingsprogramm für das kommende Jahr:
>>> Fräulein Unperfekt <<<
Herzlich willkommen und gute Reise.
Nichts in diesem Universum ist perfekt,
denn Perfektion bedeutet das Ende allen Wachstums.
Alan W. Watts, Philosoph
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Kreativitätstechniken zum Nachmachen:
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Meine blog-Einträge werden mit Zeichnungen von geflüchteten Menschen begleitet,
die in Hamburg angekommen sind. Sie sind auf
Kunstaktionen vor ihren Notunterkünften entstanden.
Es ist mir eine große Ehre, dass ich dabei fotografieren durfte.
DANKE!
Mädchen, ca. 14 Jahre alt aus Serbien